Inhaltsverzeichnis
Glühwein.
Lichterglanz.
Weihnachtsmusik.
Deutschland wird im Advent zu einem Märchenland.
Doch nicht jeder Weihnachtsmarkt ist gleich. Manche Orte verzaubern mit Geschichte, Atmosphäre und unvergleichlicher Stimmung.
Dieser Artikel nimmt dich mit auf eine Reise zu den besondersten Weihnachtsmärkten Deutschlands, siehe auch: passende Urlaubskataloge für einen Weihnachtsmarktbesuch – von alten Burgen über mittelalterliche Städte bis hin zu Märkten in Höhlen, Tälern oder am Meer. Orte, an denen Weihnachten nicht nur gefeiert, sondern gefühlt wird.
Der historische Weihnachtsmarkt auf Schloss Guteneck
Mittelalterliche Atmosphäre pur
In der Oberpfalz, nahe Nabburg, erhebt sich das imposante Schloss Guteneck – ein Ort, an dem Weihnachten zur Zeitreise wird. Der historische Markt rund um das Schloss entführt Besucher in die Welt des Mittelalters. Hier wird nicht konsumiert, sondern erlebt.
Über 120 Stände bieten handgefertigte Waren: Holzschnitzereien, Schmiedearbeiten, Töpferkunst. Fackeln und Feuerschalen tauchen die Szenerie in ein warmes Licht. Dudelsackspieler ziehen durch die Gassen, Gaukler unterhalten Kinder, und der Duft von Met und Fladenbrot erfüllt die Luft.
Kulinarik mit Geschichte
Anstelle von Glühwein und Pommes gibt es hier mittelalterliche Spezialitäten – Wildgerichte, Brot aus Lehmöfen, Met und Apfelwein. Viele der Produkte stammen direkt aus der Region. Besucher erleben nicht nur Geschmack, sondern Geschichte.
Hier schmeckt Weihnachten nach Tradition, nach Handwerk und nach Herzblut.
Ein Erlebnis für die ganze Familie
Besonders Familien lieben den Markt auf Schloss Guteneck. Kinder dürfen Kerzen ziehen oder Holzfiguren bemalen, während Eltern in der Krippenausstellung staunen. Kein Wunder, dass dieser Weihnachtsmarkt jedes Jahr tausende Besucher in seinen Bann zieht – ein echtes Wintermärchen.
Der Dresdner Striezelmarkt – Deutschlands ältester Weihnachtsmarkt
Eine Legende mit Geschichte
Seit 1434 erstrahlt der Dresdner Striezelmarkt und gilt als ältester Weihnachtsmarkt Deutschlands. Benannt nach dem berühmten Dresdner Stollen („Striezel“), ist er das Herz der sächsischen Weihnachtstradition.
Zwischen Holzbuden und funkelnden Lichtern erhebt sich eine 14 Meter hohe Weihnachtspyramide – ein Wahrzeichen, das bis heute Besucher aus aller Welt begeistert.
Handwerkskunst und Tradition
In Dresden lebt das Handwerk. Drechsler, Glasbläser und Schnitzer zeigen ihr Können, oft in vierter oder fünfter Generation. Besonders beliebt: die Holzkunst aus dem Erzgebirge – Räuchermännchen, Schwibbögen und Nussknacker, die mit Liebe gefertigt werden.
Jeder Stand erzählt eine Geschichte. Und wer genau hinhört, entdeckt, dass Weihnachten hier nicht nur eine Jahreszeit, sondern eine Kultur ist.
Ein barockes Wintermärchen
Die Altstadt Dresdens bildet die perfekte Kulisse. Die Frauenkirche, der Zwinger und die Semperoper leuchten im festlichen Glanz. Wenn Schneeflocken durch die Luft tanzen und der Duft von Stollen die Gassen erfüllt, scheint die Zeit stillzustehen.
Ein Besuch auf dem Striezelmarkt ist kein Weihnachtsbummel – es ist ein Stück deutscher Geschichte.
Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht – Schwarzwaldromantik pur
Ein Markt unter einer Eisenbahnbrücke
Tief im Höllental, unter dem 40 Meter hohen Viadukt der Höllentalbahn, liegt der Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht. Eine Szenerie, die man so kein zweites Mal findet: zwischen Felsen, Wald und Lichtern.
Wenn Abenddämmerung einsetzt, verwandelt sich die Schlucht in ein Meer aus Licht und Schatten. Überall knistern Feuerstellen, während sich die Brücke majestätisch über das Geschehen spannt.
Regionale Spezialitäten erleben
Der Markt steht für Nachhaltigkeit und Regionalität. Glühwein aus badischen Weinen, Käsefondue, Schwarzwälder Schinken, Honig, Holzkunst – alles stammt aus der Umgebung. Kein Massenprodukt, sondern Handwerk mit Seele.
Besucher können Fackelwanderungen durch die verschneite Landschaft unternehmen oder am Lagerfeuer Geschichten lauschen.
Ein Naturerlebnis voller Magie
Hier trifft Natur auf Weihnachtszauber. Keine grelle Beleuchtung, kein Trubel – nur leuchtende Stände, Waldduft und Musik. Der Markt in der Ravennaschlucht ist einer jener Orte, an denen man spürt, was Weihnachten wirklich bedeutet: Ruhe, Gemeinschaft, Staunen.
Lübecker Weihnachtsmarkt – Marzipan, Meer und Märchen
Die Hansestadt im Adventslicht
Lübeck – das Tor zur Ostsee und Stadt des Marzipans – verwandelt sich im Dezember in ein leuchtendes Wintermärchen. Zwischen den gotischen Giebeln der Altstadt funkeln Lichterketten, und der Duft von Mandeln liegt in der Luft.
Der Weihnachtsmarkt rund um das Rathaus ist einer der ältesten Norddeutschlands und steht unter dem Schutz der UNESCO.
Marzipan in Vollendung
Natürlich darf das Lübecker Marzipan nicht fehlen. Die Konditorei Niederegger ist das süße Herz des Marktes. Besucher probieren hier Marzipan in allen Variationen – pur, mit Schokolade, in Torten oder Figuren.
Neben Süßem gibt es herzhafte Köstlichkeiten: Grünkohl mit Kassler, Labskaus, Fischbrötchen und heißen Punsch mit echtem Rum. Lübeck schmeckt nach Weihnachten – nordisch, echt, wunderbar.
Weihnacht am Wasser
Ein besonderes Highlight sind die maritimen Weihnachtsmärkte im Hafen. Auf alten Segelschiffen laden Händler zu Glühwein unter Segeln ein. Wenn sich die Lichter auf dem Wasser spiegeln, ist die Weihnachtsstimmung vollkommen.
Esslinger Mittelalter- und Weihnachtsmarkt
Zeitreise ins Mittelalter
Esslingen am Neckar verwandelt seine Altstadt jedes Jahr in ein mittelalterliches Dorf. Über 180 Händler bieten authentische Waren an: Töpfer, Schmiede, Filzer und Färber.
Die Fachwerkhäuser bilden den Rahmen, während Gaukler und Spielleute für Unterhaltung sorgen. Kein Plastik, kein Lärm – nur echtes Handwerk und Musik.
Tradition erleben und mitmachen
Viele Stände laden zum Mitmachen ein: Besucher dürfen Seife herstellen, Leder prägen oder Brot im Lehmofen backen. Kinder erleben Geschichte hautnah, Erwachsene genießen Glühwein nach alten Rezepten.
Die Kombination aus Mittelaltermarkt und klassischem Weihnachtsmarkt macht Esslingen einzigartig in Deutschland.
Ein Markt mit Herz
Esslingen beweist, dass Tradition lebendig sein kann. Wer hier war, erinnert sich nicht nur an Düfte und Lichter, sondern an Begegnungen, Gespräche und echtes Handwerk.
Weihnachtsmarkt auf der Wartburg – Thüringer Winterzauber
Festliche Stimmung auf historischem Boden
Über Eisenach thront die Wartburg, die schon Martin Luther beherbergte. Im Advent verwandeln Kerzen und Fackeln die Burg in einen märchenhaften Weihnachtsort.
Besucher steigen über steile Wege hinauf und werden mit einem Blick über die verschneite Landschaft belohnt.
Thüringer Handwerkskunst
In den Burghöfen präsentieren Kunsthandwerker ihre Werke: Glasbläser aus Lauscha, Töpfer aus Weimar, Holzschnitzer aus dem Thüringer Wald. Die Produkte sind handgemacht – authentisch und regional.
Der Duft von Bratäpfeln, Kräuterpunsch und Thüringer Bratwurst liegt in der Luft.
Romantik pur
Ein Spaziergang durch die Burg, begleitet vom Klang mittelalterlicher Musik, ist ein unvergessliches Erlebnis. Der Markt auf der Wartburg steht für Besinnlichkeit, Geschichte und Magie – fernab vom Trubel großer Städte.
Der Nürnberger Christkindlesmarkt – das Herz der Weihnachtszeit
Das berühmteste Christkind der Welt
Kaum ein Weihnachtsmarkt ist so bekannt wie der Nürnberger Christkindlesmarkt. Seit Jahrhunderten eröffnet das Nürnberger Christkind die Adventszeit mit seiner feierlichen Proklamation.
Die 180 Holzbuden mit rot-weiß gestreiften Dächern gehören ebenso dazu wie der Duft von Nürnberger Lebkuchen und Rostbratwürsten.
Tradition und Qualität
Hier gilt seit jeher das Motto „Nur Originales ist erlaubt“. Handwerk, keine Massenware. Lebkuchen, Spielzeug, Holzkunst – alles stammt von regionalen Herstellern.
Besonders schön: der Kinderweihnachtsmarkt mit Nostalgiekarussells und Puppenbühne.
Ein Klassiker mit Seele
Trotz seiner Bekanntheit hat der Nürnberger Christkindlesmarkt seinen Charakter bewahrt. Zwischen Kaiserburg und Frauenkirche herrscht eine Atmosphäre, die man nur als „klassisch weihnachtlich“ bezeichnen kann.
Goslarer Weihnachtswald – Märchen im Harz
Ein Wald mitten in der Stadt
In Goslar wird der Weihnachtsmarkt zum Naturerlebnis. Auf dem Marktplatz entsteht jedes Jahr ein echter Weihnachtswald – über 60 geschmückte Fichten schaffen eine verwunschene Atmosphäre.
Zwischen den Bäumen glitzern Lichter, während Glühweinstände, Holzkunst und Musik das Bild vervollständigen.
Harzer Tradition erleben
Hier dreht sich alles um Regionalität: Harzer Käse, Wildgerichte, Honig und Kräuterlikör gehören ebenso dazu wie handgeschnitzte Holztiere.
Der Weihnachtswald ist ein Geheimtipp für alle, die Romantik und Natürlichkeit suchen.
Kleinstadtflair und große Emotionen
Goslar zeigt, dass Größe nicht entscheidend ist. Statt Menschenmassen gibt es hier Stille, Schneefall und echte Begegnungen – ein Weihnachtsmarkt, der das Herz wärmt.
Weihnachtszauber in München – von klassisch bis königlich
Der Christkindlmarkt am Marienplatz
München verbindet Tradition mit Weltstadtflair. Rund um den Marienplatz erstrahlt der klassische Christkindlmarkt mit seinen prachtvollen Ständen. Der Duft von Mandeln, Bratwürsten und Glühwein liegt in der Luft.
Der große Christbaum mit tausenden Lichtern ist das Wahrzeichen der Münchner Weihnacht.
Mittelaltermarkt am Wittelsbacherplatz
Ein Highlight für Fans historischer Atmosphäre ist der Mittelaltermarkt. Hier taucht man in die Zeit der Ritter und Handwerker ein – mit Met, Fladenbrot und Musik auf Drehleiern.
Schloss Nymphenburg – edel und romantisch
Etwas außerhalb Münchens bietet der Weihnachtsmarkt im Schloss Nymphenburg eine königliche Kulisse. Der Schlossinnenhof leuchtet im Kerzenschein, und Besucher schlendern zwischen Ständen voller Kunsthandwerk und Delikatessen.
Ein Ort, an dem Weihnachten majestätisch wirkt.
Quedlinburg – Advent in den Höfen
Weihnachten hinter historischen Mauern
Quedlinburg im Harz ist eine der schönsten Fachwerkstädte Deutschlands. Während der Adventszeit öffnen über 20 Innenhöfe ihre Tore und verwandeln sich in kleine Weihnachtswelten.
Jeder Hof ist anders – mal romantisch, mal verspielt, mal künstlerisch. Diese Mischung macht „Advent in den Höfen“ zu einem der charmantesten Weihnachtsmärkte des Landes.
Ein Geheimtipp voller Atmosphäre
Kein Kitsch, kein Trubel. Stattdessen Kunst, Kultur und Handwerk. Besucher erleben die Stadt in einer besonderen Intimität – fast, als gehöre sie nur ihnen.
Ein Markt für Genießer, Fotografen und alle, die das Außergewöhnliche lieben.
Geheimtipps für Entdecker
Der unterirdische Weihnachtsmarkt in Traben-Trarbach
An der Mosel findet einer der ungewöhnlichsten Märkte Deutschlands statt – unter der Erde. In den alten Weinkellern der Stadt wird jedes Jahr ein „Mosel-Wein-Nachts-Markt“ veranstaltet.
Hier gibt’s Winzerglühwein, Kunsthandwerk und Musik – in einer warmen, gemütlichen Atmosphäre. Perfekt bei schlechtem Wetter!
Bad Hindelang – das Weihnachtsdorf in den Alpen
In den Allgäuer Alpen verwandelt sich das Dorf Bad Hindelang in eine lebendige Weihnachtsgeschichte. Über 200.000 Lichter, ein Märchenumzug und regionale Produkte schaffen eine Atmosphäre, die an ein Bilderbuch erinnert.
Ein Ort, an dem Weihnachten mit den Bergen verschmilzt.
Fazit: Deutschlands Weihnachtsmärkte – Vielfalt und Magie
Deutschland ist das Land der Weihnachtsmärkte – doch die wahren Schätze liegen oft abseits der großen Metropolen.
Ob auf einer Burg, in einer Schlucht, in alten Höfen oder an der See – jeder dieser besonderen Märkte erzählt seine eigene Geschichte. Es sind Orte, an denen Tradition lebendig bleibt, an denen Menschen sich begegnen und an denen das Weihnachtsgefühl echt ist.
Wer einmal bei Kerzenschein durch die Ravennaschlucht spaziert, auf Schloss Guteneck heißen Met trinkt oder das Christkind in Nürnberg sieht, weiß:
Weihnachten in Deutschland ist mehr als ein Fest – es ist ein Erlebnis für alle Sinne.
